Quinta do Poeira

Region
Douro, Portugal
Gründungsjahr
2001

Beim Genuss der finessenreichen, ja fast magischen, Weine von Poreira stellt man sich ganz selbstverständlich eine Winzerpersönlichkeit vor, die bereits im Kindesalter zwischen den Reben und Fässern gespielt und die Jugend im Keller verbracht hat, und unter deren Händen grosse Weine ganz selbstverständlich und intuitiv entstehen. Doch hier war es anders, Jorge Moreira kam eher per Zufall zum Wein. Bereits die Entscheidung, Önologie zu studieren, erfolgte eher aus einem Mangel an Alternativen, und so kam es auch, dass seine erste Anstellung nichts mit Wein zu tun hatte. Wären da nicht sein Vater und insbesondere Dirk van der Niepoort gewesen, die ihn regelrecht zum Wein gedrängt und schliesslich seine Leidenschaft entfacht haben, ein grosses Talent wäre verloren gewesen. 

Jorge Moreira von Quinta do Poreira

Jorge Moreira

Nach mehreren Jahren in einer grossen Kellerei bekam Jorge Moreira mit gerade einmal 30 Jahren die Gelegenheit, alte Rebanlagen in einem Seitental des Douro zu erwerben. Ein Traum – die über 600m hoch gelegenen terrassierten Steilhänge aus Schiefer und Granit sind nach Norden ausgerichtet. Und Jorge Moreira war sofort klar, dass er nur hier seine Vorstellung von einem finessenreichen, kühlen und doch leidenschaftlichen Douro umsetzen kann. Heute zählen seine Weine zu den grössten und feinsten in Portugal. Jorge Moreira ist nicht nur mehrfach zum Winzer des Jahres gewählt worden, seine Weine werden auch von Kritikern gefeiert und von den Privatkunden und Sommeliers gesucht – es gibt nicht viele Flaschen.
 
Handarbeit

Handarbeit

Doch dafür arbeitet Jorge hart. In den steilen und staubigen Weinbergen werden die sehr alten Reben selbstverständlich nur mit den Händen gepflegt. Die Lese und Sortierung erfolgt ebenfalls mit grossem manuellem Aufwand und nicht zuletzt werden die Trauben mit den Füssen in grossen Granitbecken gestampft. Was geradezu romantisch anmutet, hat handfeste Gründe. In den Granitbecken und durch die schonende Behandlung fermentieren die Beeren anders als in modernen, hohen Tanks. Sie sind einer stärkeren Oxidation ausgesetzt und schlussendlich entstehen so feinere und weichere Tannine, die den Weinen von Jorge so gut stehen und ihnen die unvergleichliche Eleganz verleihen. Die ganze Vinifikation kann als sehr zurückhaltend und behutsam bezeichnet werden. Auf den Einsatz von Maschinen, Pumpen und ähnlichem wird wo möglich verzichtet. Allein die Schwerkraft leitet den Most durch die gesamte Weinbereitung. Und schliesslich wird Holz nur sehr zurückhaltend eingesetzt, nur so kommen die feinen Züge des Terroirs zur Geltung. Zu viel neues Holz würde sich wie ein Schleier über das offene Gesicht legen – wer will das schon, bei so viel natürlicher Eleganz und Schönheit!

Weine Quinta do Poeira.

Spiegel zum Terroir

In 2001 konnte der immer noch junge Jorge Moreira seinen Traum vom eigenen Wein gut erfüllen. Und es ist tatsächlich ein Traum. Das Weingut ist vollständig von ihm entworfen und die Architektur folgt allein den Erfordernissen des Weins. Von den Trauben bis zum fertigen Wein ist kein Pumpen notwendig, alle Schritte können allein mit Hilfe der Schwerkraft bewältigt werden. Und dies ist auch das Credo von Jorge Moreira. Der Wein soll das fantastische Terroir des Weinguts widerspiegeln und technische Eingriffe wo möglich vermieden werden, der biologische Anbau versteht sich da von selbst. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Jorge Moreira wurde bereits mehrfach zum best en Winzer Portugals gekürt und seine Weine gehören zu den finessenreichsten des ganzen Douro-Tals.
Terroir Quinta do Poeira

Terroir

Die sehr alten Reben wachsen an den nach Norden ausgerichteten steilen Schieferhängen oberhalb des malerischen Dorfes Piñhao im Cima Corgo, hier gedeihen die frischesten und finessenreichsten Weine des Douro-Tals. Jorge Moereira hat in den letzten Jahren die obersten und kühlsten Lagen seines nördlich ausgerichteten Weinbergs umgepropft. 80-90 Jahre alte Reben tragen nun Alvarinho, die grandioseste Weißweinrebe Portugals. Ziemlich verrückt ist das ganz sicher.